Feuer an allen Ecken
Gaby Kuper
Feuer an allen Ecken
Der Dreißigjährige Krieg im Spiegel sachsen-anhaltischer Museen
Kulturreisen
Journal für Kulturgeschichte und Kunst
museum-spezial · Band 2
Fotografien von Janos Stekovics
208 Seiten
285 meist farbige Abbildungen
Broschur
16,5 x 24 cm
14,80 EUR
ISBN 978-3-89923-501-2
ISSN 1865-0139
Mit den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges sind in Sachsen-Anhalt große Schlachten wie die an der Dessauer Elbbrücke 1626, die Eroberung Magdeburgs 1631, die bei Lützen 1632 oder bei Werben 1636 verbunden. Die großen Heerführer der Zeit zogen durch das Land: Albrecht von Wallenstein und König Gustav II. Adolf, die kaiserlichen Generäle Johann Tserclaes Graf von Tilly und Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim oder der auf Seiten der Protestanten kämpfende General Bernhard von Sachsen-Weimar wie auch die Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen Johann Banér und Lennart Torstensson. Das verheerende Kriegsfeuer prägte die Menschen wie das Leben nachhaltig. Zeitgleich sandte die Region dennoch auch entscheidende Impulse für die Kunst- und Kulturgeschichte Deutschlands und Europas aus. Zu nennen sind u. a. die in Köthen gegründete „Fruchtbringende Gesellschaft“ von 1617, die erste Akademie auf deutschem Boden, der Komponist Heinrich Schütz, der den größten Teil seines Lebens in Weißenfels verbrachte, oder auch einer der bedeutendsten Naturforscher des 17. Jahrhunderts, Otto von Guericke, der nicht nur die Eroberung und Zerstörung seiner Heimatstadt Magdeburg 1631 miterlebte, sondern danach politisch auf den Friedenskongressen in Münster und Osnabrück für die Stadt tätig war.
Der vorliegende Band weist auf die wichtigsten Sammlungen hin, die Bestände zum Dreißigjährigen Krieg bewahren, gleich, ob es sich um herausragende Gemälde, Grafiken zu einzelnen Themen des Krieges, Münzen, Waffen oder Gegenstände des alltäglichen Bedarfs handelt. Zudem erzählen auch Zeitzeugen ihre Geschichte, berichten von Sorgen und Wünschen oder schildern einfach nur einzelne Kriegsereignisse aus ihrer Sicht – egal ob Söldner oder Heerführer, Stadtbürger oder Landbewohner.
Im Zusammenspiel der Ereignisberichte, der Original-Stimmen und der Museumspräsentationen entsteht so ein spannendes und vielfarbiges Kaleidoskop dieses besonderen Teils sachsen-anhaltischer Geschichte, das dazu einlädt, in einer weiteren Kulturreise die Spuren des „Feuers an allen Ecken“ zu entdecken.
Ein äußerst anschaulicher und großzügiger Foto-Exkurs auf zahlreichen Doppelseiten begibt sich auf die Spuren des berühmten Schwedenkönigs Gustav II. Adolf in Stockholm und Uppsala selbst und lässt so Person und Kultur des Verfechters des Protestantismus lebendig und greifbar werden.
|